Problemfälle im PC-Netzwerk

 

Im folgenden sollen ein paar typische Problemfälle beschrieben werden, die auch wenn sie manchmal nur sehr banal sind, schwerwiegende Folgen hat. Sollten Sie sich als Netzwerkadministrator versuchen, werden Ihnen die einzelnen User auch wegen solcher kleinen Probleme "aufs Dach steigen" ...

Ausfall eines PC's / einer Workstation
  Ganz typisch hierbei und wobei man sich die Haare raufen könnte : Eine Verbindung zum Server, die vorher tadelos funktionierte, ist im Eimer, der Datenaustausch rückt in den Hintergrund. Der Benutzer muß sich ja vorangig erstmal anmelden können.

Zuerst einmal sollte geschaut werden, ob an der Software auf der Workstation irgendetwas geändert wurde (wurden z.B. neue Treiber oder Programme installiert), hierzu muß man natürlich auch den Nutzer selber kurz befragen, allzu oft sind schon Probleme aufgetreten, weil der Benutzer unbewußt mit dem System "herumgespielt" hat.
Kann man ein Softwareproblem ausschließen, muß man als nächstes die Hardware unter die Lupe nehmen. Hierbei sollte man zuerst einmal die Netzwerkkarte unter die Lupe nehmen. Sind alle Treiber richtig installiert, sitzt die Karte richtig, ist das Protokoll und der Client ordnungsgemäß installiert? Kann man auch dieses ausschließen, sollte man sich die Kabelverbindung anschauen. Sitzt das Kabel richtig an der Netzwerkkarte und sitzt es richtig am Server, HUB, Switch, sprich ist die Verbindung zur nächsten Netzwerkkomponente vorhanden. Oft wird ein Kabel, weil es vielleicht im Weg hängt, aus Versehen herausgerissen und einfach auf dem Boden liegengelassen.

Wenn gar nichts mehr hilft, sollte man sich daran machen, die Netzwerkkomponenten auszutauschen. Netzwerkkarte ausbauen, andere einbauen, Kabel austauschen usw. Ein weiterer nützlicher Schritt ist auch, ein Ping auf den Server abzugeben. Hierzu gibt man z.B. dann in der Eingabeaufforderung unter Windows "ping" gefolgt von der IP-Addresse des Servers ein. Wenn das Datenpaket ordnungsgemäß abgeschickt ist und man auch Rückmeldung erhält, ist die Netzwerkverbindung ok.

 

Ausfall eines Servers
  Server laufen ein Leben lang... das hofft jedenfalls jeder Administrator, der einmal einen eingerichtet hat. Wenn er einmal ausfällt, hat dies natürlich schwerwiegendere Folgen als beim Ausfall einer Workstation im Netzwerk. Ist auch logisch, weil natürlich z.B. in einem großen Netzwerk vielleicht 150 Rechner mit dem Server arbeiten und auf seine Daten zugreifen wollen.

Deshalb sollte besonders bei der Auswahl der richtigen Hardware nicht gespart werden. Es reicht schon der kleinste Fehler, um auch einen großen Server zum Absturz zu bringen.
Sei es, daß ein Fehler bei den Speicherbänken vorliegt, die Netzwerkkarte einen Fehler hat, ein Kabel locker sitzt oder auch einfach nur Verschmutzung das Problem ist. Wenn man sich vorstellt, das ein Server Tag und Nacht läuft, und das über einen langen Zeitraum, kann man sich vorstellen, was sich im Gehäuse allein an Staub absetzt. Auch Staub und Dreck kann eine Gefahr sein, an die man nicht unbedingt sofort denkt.

Und steckt das Problem wirklich im Detail, dann ist es immer gut, ein Hardwarediagnoseprogramm zu Rate zu ziehen, z.B. das von Sandra-Soft und der altbewährte DrHardware. Oft kann man schon für wenig Geld gute Programme erwerben, die einem bei Problemen weiterhelfen, manchmal sogar als Freeware, man muß nur die Augen offen halten.

Problem Festplatte, einer der wichtigsten Gründe für die kurzzeitige Unfähigkeit eines Servers, dem Netzwerk seine Dienste anzubieten. Gerade bei den stetig sinkenden Festplattenpreisen und der immer besser werdenden Qualität, sollte man hier nicht sparen.
Sichern Sie sich gegen den Ausfall Ihrer Festplatte zusätzlich ab. Zwei Alternativen : Entweder "spiegeln" Sie die Platte, sprich auf eine andere Festplatte werden in gewissen Abständen die Daten der anderen Platte kopiert. Fällt nun die erste Festplatte aus, springt die andere ein. Die zweite Alternative : Datensicherung auf Bandlaufwerke. Hierbei wäre ein Streamer zu empfehlen, natürlich sind auch selbstgebrannte CD's oder ZIP- bzw. JAZ-Laufwerke möglich. Nutzen Sie einfach die vielen Möglichkeiten, die sich Ihnen bieten, versäumen Sie nicht, sich frühzeitig Gedanke zu machen, nachher ist es zu spät.

Problem Temperatur, eine Sache, die auch fatal enden kann. Die Raumtemperatur muß stimmen und kann gar nicht gut genug belüftet sein. Stellen Sie sich einmal vor, sie arbeiten den ganzen Tag rund um die Uhr in einem stickigen Büro, das würde Ihnen auch nicht gefallen, oder! Ein Server sollte im Raum frei stehen, es gibt nichts Schlimmeres als Schränke, Kisten oder sonstige Gegenstände, die die Luftzufuhr entscheidend vermindern.
Bauen Sie ausreichend Lüfter in das Server-Gehäuse ein, gerade die Festplatte, besonders wenn diese mit hohen Drehzahlen (z.B. 7200 Umdrehungen) läuft, braucht ordentliche Belüftung. Lüfter sollten in regelmäßigen Abständen kontrolliert und wenn nötig gesäubert werden, auch ein im Gehäuse eingebautes Thermometer, das bei großer Wärmeentwicklung Alarm schlägt, ist ein nützliches Werkzeug, daß jeder Administrator gut im Kopf behalten sollte.

 

Kabelbruch
  Für die Augen nicht gleich sichtbar, ist das Problem Kabelbruch doch von entscheidender Bedeutung.

Deshalb sollten Netzwerkkabel auch nie wahllos in der Gegend rumliegen, wo sie doch sehr in Gefahr sind durch Fußtritte, verrückende Schreibtische, Rollcontainer oder sonstige Bürogegenstände. Hilfreich wäre es, die Kabel in sog. Kabelschächten unterzubringen. Diese können entweder in der Wand, an Fensterbrettern oder sogar in Säulen im Raum laufen, egal wo, es gibt da viele Möglichkeiten, aber bloß nicht die Kabel auf dem Boden rumliegen lassen. Manchmal reicht sogar schon eine vielleicht zu übersehende Quetschung des Kabels aus, um dem Client die Verbindung zum Server zu nehmen und einen Mitarbeiter unglücklich und erbost zu machen.

Nutzen Sie, wenn so ein Problem einmal auftritt, ein elektronisches Gerät, daß anhand von Signalsteuerung feststellen kann, an welchem Kabel und an welcher Stelle es im Netzwerk hapert (der sog. LAN-Tester). Diesbezüglich kann man sich auch in einem Elektronikfachgeschäft beraten lassen, um das richtige Gerät zu erwischen. Die Bruch- oder auch Quetschungsstelle sollte so bis auf Ausnahmen zielgerecht  geortet werden können.

Das defekte Kabel sollte nun, wenn es denn gefunden wurde, komplett durch ein neues ausgetauscht werden. Weiteres zum Thema "Wie verlege ich ein Kabel richtig", gibt es bei Grundlagen / Hardware.