Den meisten Computerlaien flößen die Begriffe Vernetzung oder Netzwerk immer noch Ehrfurcht vor der Technik ein. Dies hat auch damit zu tun, daß die Menschen sich fürchten, Ihre Persönlichkeit zu verlieren, daß Sie Opfer von Datenspionage oder Mißbrauch werden.

Und auch die Zukunft macht das Thema heikel, denn auch dann und in zunehmenderem Maße werden Netzwerke die Computerwelt bestimmen. Man braucht sich ja nur einmal die rasante Entwicklung des Internets vor Augen zu führen, aber wir können und werden die Augen vor dieser Entwicklung nicht verschließen.

Firmen allerdings, ob klein oder groß, scheuen ebenfalls den Einstieg in die Netzwerkwelt. Der technische Aufwand ist hoch und in vielen Fällen schlagen hohe Kosten für die Installation und Wartung zu Buche. Dabei wird aber auch oft vergessen, daß selbst kleinere Firmen, auch wenn sie nur über drei PC's verfügen, gut von einem Netzwerk profitieren können. Warum und weshalb... die Gründe für eine Vernetzung finden Sie ebenfalls auf dieser Seite.

In der Anfangszeit stand man der ganzen Entwicklung noch wesentlich positiver gegenüber. Computer galten als technisches Neuland für viele, viele entdeckten erst viel später, zu welcher Leistung diese fähig sind. Damals konnte man auch kaum ahnen, welche Entwicklung die Personalcomputer nehmen würden. Die zuerst noch mühsamen und komplizierten Anwendungen haben sich im Laufe in der Zeit zu dem entwickelt, was wir heute haben. Komplette Anwendungen wie z.B. Officepakete sind heute doch nicht mehr wegzudenken. An eine Vernetzung von Computern wagte früher nie jemand zu denken. Anwendungen wurden speziell den einzelnen Computern angepasst, sie liefen nicht auf anderen Systemen. Wozu also die Computer vernetzen, es gab damals noch keinen Nutzen. Außerdem wäre eine Vernetzung von Computern wohl auch an der noch mangelnden Zuverlässigkeit der Technik gescheitert. Leistungsfähige technische Standards fehlten, man hätte sich zu sehr mit diversen Problemen bei der Vernetzung rumschlagen müssen.

Der Bedarf an vernetzten Computern stieg allerdings langsam in größeren Unternehmen an. Sehr hohe Kosten, speziell für Technik und Wartung, verlangten allerdings ein hohes Maß an intensiver Nutzung. Der sogenannte Mainframe, als "Super-Computer", war der Mittelpunkt in Unternehmen. Auf diesen PC griffen alle Bediensteten über die sogenannten Terminals zu. Ein Terminal ist ein PC, der allerdings ohne "Innenleben" auskommt. Er greift direkt auf den Mainframe zu, holt sich dort die Daten. Die Urform des innerbetrieblichen Netzwerks war entstanden.

Auch kleinere Unternehmen mussten konkurrenzfähig bleiben. Auch hier wurden spezielle EDV-Lösungen erschaffen. Mit Anfang der 80er Jahre wurde der normale PC zum Standard, dieser musste nun nicht mehr auf den Mainframe zugreifen, war aber noch sündhaft teuer. Zudem war das Problem gegeben, dass auf allen PCs in der Firma die gleichen Daten zu finden sein sollten. Der Mainframe wurde wieder durch einen zentralen Rechner ersetzt, alle einzelnen PCs wurden über Kabel mit ihm verbunden - auf ihm wurden allen unternehmensspezifischen Daten gespeichert. Dies war die Geburtsstunde des klassischen File-Servers.

An diesem Prinzip wurde bis heute wenig geändert. Auch heute greifen viele PCs in Unternehmen auf einen zentralen Rechner zu. Natürlich hat sich die Technik verändert und verbessert, neue Begriffe wie Netzwerkcomputer sind entstanden.

In der Zeit des kalten Krieges wuchs in den USA die Angst vor einem militärischen Schlagabtausch. In so einem Fall wären Insellösungen mit einzelnen Computern, und damit auch die Verteidigung und Wirtschaft, extrem anfällig gegenüber Zerstörungen. Im Auftrag des Militärs begannen Wissenschaftler Computer an unterschiedlichen Standorten über Kabelverbindungen miteinander zu vernetzen. Wird ein Computer in einem solchen Verbund zerstört, so übernehmen die anderen Computer seine Aufgaben. Durch diese Verteilung von wichtigen Daten wurde eine hohe Datensicherheit erreicht. Weshalb also dieses ursprünglich militärische Netz nach dem Kalten Krieg nicht intensiv für Forschung und kommerzielle Nutzung verwenden... das Internet war geboren, das große, globale Netzwerk mit Millionen von angeschlossenen einzelnen Computern und lokalen Netzwerken, und es werden täglich mehr.

Ich hoffe, diese kleine Einführung konnte Ihnen das Thema Netzwerk ein bisschen näherbringen und ich wünsche Ihnen noch viel Spaß auf dieser Seite, und wer weiß, vielleicht präsentieren Sie sich ja auch bald im Netz der Netze.

Viel Erfolg und viel Spaß wünscht

Helge Wiemann